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Ein Schulterschluss für die Region


Der Zahnärztliche Förderkreis Passau e. V. (ZÄF) ist ein gemeinnützig anerkannter Verein, der als Zusammenschluss von Zahnärzten und Zahntechnikern für eine verbesserte zahnärztliche Versorgung in der Region eintritt. Die Zahngesundheit körperlich und geistig behinderter sowie chronisch kranker Patienten liegt dem Verein besonders am Herzen. Seit über 15 Jahren engagieren sich die Mitglieder in diesem Bereich und tragen dadurch zu einer signifikant besseren zahnärztlichen Versorgung dieser Patientengruppe bei. 2002 wurde unter der Trägerschaft des ZÄF Passau in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Passau ein Modellprojekt zur zahnärztlichen Behandlung von Behinderten in Narkose gestartet und mit großem Erfolg etabliert.
Der ZÄF Passau e. V. übernimmt Verantwortung und bringt sich aktiv in die Diskussion und Entwicklung zahnärztlicher Themen ein. Ziel ist es, echten Mehrwert für die Patienten zu erzeugen und an der Ausgestaltung zahnärztlich relevanter Rahmenbedingungen in der Region mitzuwirken. Ergänzend dazu pflegt der Verein ein intensives soziales Engagement. So konnte bspw. die Kinderklinik Passau durch das Sammeln von Zahngold mit einem großzügigen Spendenbetrag unterstützt werden.  
Auch der Austausch der Mitglieder innerhalb des Vereins ist ein wichtiger Erfolgsgarant. Der Verein veranstaltet fachspezifische Weiterbildungen in der Region, in denen großer Wert auf die Auswahl kompetenter Referenten und relevanter Themen gelegt wird. Diese Angebote richten sich sowohl an Mitglieder des Vereins als auch an interessierte externe Zahnärzte.

Zahnärztliche Behandlung in Allgemeinanästhesie am Klinikum Passau


In den Landkreisen Passau Stadt und Land, Rottal/Inn und Deggendorf gab es bis zum Jahre 2002 keine flächendeckende zahn­ärztliche Versorgung von behinderten Patien­ten. Oftmals reicht eine Lokalanästhesie nicht aus, sodass eine erfolgreiche Behandlung in Allgemeinanästhesie (Narkose) durch­geführt werden muss.
Da bei diesen Patientengruppen häufig ein multimorbider Ausgangsbefund vorliegt, ist eine Behandlung außerhalb eines medizi­nischen Zentrums nur erschwert möglich und mit erhöhtem Behandlungsrisiko ver­bunden. Zudem schränkt die derzeitig gültige Rechtslage eine zahnärztliche Behandlung in Narkose in einer normalen Zahnarztpraxis immer stärker ein. Viele behinderte Patienten hatten in der Vergangenheit lange Anfahrtswege zu den Universitätskliniken Regensburg  und Mün­chen – verbunden mit einer längeren Verweildauer und großem Kosten­aufwand. Eine individuelle Betreuung und Nach­sorge fand nur selten statt.
Diese unbefriedigende Ausgangslage veran­lasste den ZÄF Passau für  Passau Stadt und Land nach einer Lösung zu suchen und eine zahnärztliche Behandlung in Narkose für behinderte Patienten am Klinikum Passau zu etablieren.
Unter der Trägerschaft des Zahnärztlichen Förderkreises ZÄF Passau e.V.  wurde dieses Modellprojekt im April 2002 am Klinikum Passau realisiert. Die zahnärztliche Behandlung von Behinderten und chronisch Kranken in Narkose am Klinikum Passau ist inzwischen fest etabliert. Das Behandlungsspektrum für den einzelnen Behinderten erschöpft sich nicht, wie es in der Vergangenheit oft der Fall war, in einer chirurgischen Entfernung von zerstörten Zähnen, was zu einer frühzeitigen Zahnlosigkeit dieser Patienten führte. Vielmehr kann nun für jeden Patienten ein Gesamtbehandlungskonzept geplant und durchgeführt werden.
Dies bedeutet für den behinderten Patienten in vielen Fällen eine Verbesserung seiner Gesundheit, eine Minimierung von Infek­tionen und eine Erhöhung der Lebens­qualität.
Neben Behinderten werden innerhalb dieses regionalen Projektes Patienten mit echten Angstpsychosen bis zum 12. Lebensjahr und Kleinkinder, deren psychomentaler Entwicklungsstand eine Behandlung nicht zulässt, zahnärztlich therapiert.